Wer bei hochsommerlichen Temperaturen einen Tag lang am Braukessel verbracht hat weiß, wie anstrengend das sein kann. Das kontinuierliche umrühren des Sudes ist auf Dauer doch etwas lästig. Mehrere Stunden des meditativen Rührens lassen einem irgendwann von einem Rührwerk träumen.

Nach Recherchen in unterschiedlichen Foren ist  klar, es wird ein selbstgebautes Rührwerk nachgerüstet. Die Kreativität kennt hierbei keine Grenzen. Was sich bei vielen Hobbybrauern bewährt hat, ist der Antrieb über einen Scheibenwischermotor . Ein hohes Drehmoment bei geringer Drehzahl ist ideal. Zudem werden diese Motoren mit 12 V betrieben und stellen somit kein Sicherheitsrisiko da.

Bei der Wahl des Werkstoffes ist zu bedenken, das es sich bei Bier um ein Lebensmittel handelt und während dem Hopfenkochen Temperatur bis zu 100°C erreicht werden. Daher sollten keinerlei giftige Dämpfe oder sonstige Rückstände in die Würze gelangen.

Nach einem misslungen ersten Versuch gilt eine klare Empfehlung in Richtung Edelstahl. Das Rührwerk 1.0 hat schon nach dem ersten Sud seinen Geist aufgegeben, da es Schwierigkeiten mit der Holzkonsturktion gab. Bis zum Hopfenkochen funktionierte alles optimal. Durch den heißen Wasserdampf während des Kochens hat sich das Holz aber immer mehr verbogen, bis der Rührer irgendwann in ständigem Kontakt mit der Kesselwand kam und nicht mehr verwendet werden konnte.

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Rührwerk 1.0 – Konstruktion aus Buchenholz

Rührwerk 2.0 wurde folglich auf Edelstahl umgerüstet. Der Grundaufbau blieb ansonsten aber identisch.

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Rührwerk 2.0 – Konstruktion aus Edelstahl

Das Rührwerk besteht aus zwei an einer Gewindestange befestigten Blechschaufeln. Ein Blech befindet sich direkt am Boden, dass andere wenige Zentimeter darüber. Nachdem beim ersten Sud in der Mitte des Kessels eine kleine Stelle sichtbar war, an der die Maische angebrannt ist, wurde zusätzlich noch ein kleines Blech in der Mitte des Bodens ergänzt. Ob dies Abhilfe verschafft wird aber erst der nächste Sud zeigen.

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Rührwerk aus V4A Edelstahl

Wichtig ist, ein Prallblech zu installieren. Dieses ragt von Oben in den Sud hinein und sorgt dafür, dass sich die Würze nicht nur im Kreis dreht, sondern es tatsächlich zu einer Durchmischung kommt. Über einen Temperatursensor parallel zum Prallblech montiert, wird die Temperatur gemessen.

Ergebnis des Rührwerks ist eine gleichmäßige Temperaturverteilung des Sudes, ein Verhindern von angebranntem Malz am Kesselboden und mehr Zeit zur kulinarischen Stärkung während des Brauens 😉